Long-COVID und Post-COVID stellt für Betroffene und die Gesundheitssysteme eine enorme Herausforderung dar. Chronische Erschöpfung, neurologische Beschwerden und eingeschränkte Belastbarkeit gehören zu den häufigsten Symptomen. Trotz intensiver Forschung bleibt die Behandlung oft unbefriedigend. Ein vielversprechender Ansatz ist jedoch die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT), die ursprünglich im Höhentraining entwickelt wurde.
Long und Post -COVID ist ein komplexes Syndrom, das den gesamten Körper betrifft. Neben kardiovaskulären und neurologischen Symptomen leiden Betroffene häufig an einer massiven Erschöpfung, die selbst einfache Alltagstätigkeiten erschwert. Ursächlich stehen Störungen im Energiestoffwechsel, insbesondere in den Mitochondrien, im Fokus der Forschung. Diese “Kraftwerke” der Zellen können bei Post und Long-COVID ihre Funktion verlieren, was zu einer verminderten Energieproduktion führt.
Energiestoffwechsel und mitochondriale Dysfunktion
Die Mitochondrien spielen eine zentrale Rolle in der zellulären Energieproduktion. Bei Post und Long-COVID zeigen Untersuchungen häufig Hinweise auf eine mitochondriale Dysfunktion, begleitet von oxidativem Stress und entzündlichen Prozessen. Eine Verbesserung des Energiestoffwechsels ist daher ein vielversprechender therapeutischer Ansatz.
IHHT basiert auf kontrollierten Phasen von Hypoxie (Sauerstoffmangel) und Hyperoxie (Sauerstoffüberschuss), die den Körper dazu anregen, Anpassungs- und Regenerationsprozesse zu aktivieren. Ursprünglich aus dem Höhentraining für Leistungssportler entwickelt, findet die Methode zunehmend Anwendung bei chronischen Erkrankungen wie Long-COVID.
Mechanismen der IHHT
– Regulation der Sauerstoffversorgung: IHHT fördert die Anpassung an Sauerstoffmangel, was die Effizienz der Sauerstoffnutzung durch die Zellen verbessert.
– Mitochondriale Regeneration: Studien zeigen, dass IHHT die Funktion und Anzahl der Mitochondrien steigern kann, wodurch die zelluläre Energieproduktion optimiert wird.
– Entzündungshemmung: Hypoxie-Phasen können entzündungshemmende Signalwege aktivieren, die bei Long-COVID von Bedeutung sind.
Die IHHT wird in mehreren Sitzungen durchgeführt, bei denen Patienten über eine Maske kontrollierte Sauerstoffkonzentrationen zugeführt werden. Typische Protokolle beinhalten 6 bis 12 Sitzungen, bei denen sich Hypoxie- und Hyperoxie-Phasen abwechseln. Patienten berichten oft von einer Verbesserung der Belastbarkeit und einer Reduktion von Symptomen wie “Brain Fog” und Erschöpfung.
Klinische Erfahrungen mit IHHT
In der Praxis zeigt die IHHT bei Post und Long-COVID-Patienten vielversprechende Ergebnisse:
– Verbesserung der Lebensqualität:
Betroffene berichten von einem Anstieg der Energie und einer Reduktion von Symptomen wie Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen.
– Langfristige Effekte:
Regelmäßige IHHT-Sitzungen können die mitochondriale Funktion nachhaltig stabilisieren und die allgemeine Belastbarkeit erhöhen.
Eine Studie aus einer Praxis in Düsseldorf dokumentierte, dass über 70 % der behandelten Long-COVID-Patienten positive Effekte zeigten. Diese umfassen eine erhöhte Leistungsfähigkeit und eine verbesserte körperliche Regeneration.
Fazit und Ausblick
Die IHHT stellt eine innovative und vielversprechende Therapieoption für Post und Long-COVID dar. Durch die gezielte Verbesserung des Energiestoffwechsels und die Förderung regenerativer Prozesse bietet die Methode Betroffenen eine echte Chance auf Linderung ihrer Beschwerden. Weitere groß angelegte Studien sind jedoch erforderlich, um die langfristigen Effekte und Mechanismen besser zu verstehen.
1. Robert Koch-Institut. Long COVID, Stand 19.7.2022.
2. Deutsche Gesellschaft für ME/CFS. Postvirale Fatigue nach einer Corona-Infektion: Kann man von ME/CFS lernen?
3. Bertram R, et al. Simplified model for mitochondrial ATP production. Theor Biol, 2006.
4. Marshall RP, et al. Intermittierende Hypoxie: Bedeutung und Anwendung von IHHT. Sportärztezeitung.
5. Vishen S, et al. Effects of normobaric hypoxic conditions on metabolic risk factors. Obesity, 2010.
6. Voronina T, et al. The effect of activation therapy. Cardiology J., 2017.
Für weitere Informationen sprechen Sie uns an, um zu prüfen, ob IHHT für Ihre individuelle Situation geeignet ist.
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