Misteltherapie bei Krebs

GANZHEITLICHE MEDIZIN

Misteltherapie bei Krebs

Geschichte, Wirksamkeit und Anwendung

Geschichte der Misteltherapie
Umfragen und Studien zeigen, dass gut zwei Drittel aller Krebspatienten sich eine zusätzliche, den Organismus und das Immunsystem unterstützende Behandlung wünschen. Viele Patienten greifen dabei auf eine Misteltherapie zurück.

Seit Jahrhunderten wird der Mistel, einem immergrünen Halbschmarotzer auf Laub- und Nadelbäumen, große Heilkraft zugeschrieben. Bereits um 440 v. Chr. empfahl Hippokrates die Mistel gegen die „Milzsucht“. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie und der anthroposophischen Medizin, empfahl vor über 90 Jahren die Mistel als Heilmittel bei Krebserkrankungen. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen hat die Mistel keine bevorzugte Wachstumsrichtung und formt sich zu einem runden Busch.

Ähnlichkeiten im Wachstumsverhalten der Mistel und einem Krebsgeschwür sind auffällig. Doch im Gegensatz zu einem Krebstumor lebt die Mistel nur von Wasser und Mineralstoffen ihres Wirtsbaumes und kann in Koexistenz mit ihm leben. Rudolf Steiner gab zudem Anregungen zur Gewinnung von Mistelextrakten. Verschiedene Sorten der Mistelpräparate werden je nach Wirtsbaum hergestellt.

Viele von Steiners Hinweisen wurden wissenschaftlich bestätigt. Die Mistel gehört mit über 2.000 Publikationen zu den am besten untersuchten Heilpflanzen. Die Misteltherapie findet immer mehr Anhänger, und Ärzte verordnen zunehmend Mistelpräparate.

Wirksamkeit der Misteltherapie
Zur Wirksamkeit der Misteltherapie bei Tumorerkrankungen wurden über 130 klinische Studien durchgeführt, davon 39 prospektiv-randomisiert. Medizinische Datenbanken speichern zahlreiche Veröffentlichungen über die Wirksamkeit der Misteltherapie bei Krebspatienten. Obwohl die Therapie unter biologischen Methoden weit verbreitet ist, wird sie von vielen Vertretern der Schulmedizin oft nicht anerkannt und als wirkungslos dargestellt.

Bisherige Untersuchungen belegen folgende Wirkungen der Misteltherapie bei Krebserkrankungen:

  • Steigerung der unspezifischen Abwehrkräfte.
  • Erhöhung der Lymphozyten-Fähigkeit, Tumorzellen anzugreifen.
  • Verbesserung des Allgemeinbefindens und der Lebensqualität.
  • Verlangsamung des Fortschreitens der Krebserkrankung.
  • Dokumentierte Einzelfälle von Tumorrückbildungen.
  • Hinweise auf Lebensverlängerung unter Misteltherapie.
  • Verringerung des Verbrauchs synthetischer Schmerz- und Beruhigungsmittel.
  • Milderung von Nebenwirkungen einer Strahlen- und Chemotherapie.


Geistig-seelische Aspekte der Misteltherapie

Neben der körperlichen Wirkung hat die Misteltherapie auch eine geistig-seelische Dimension. Die Behandlung mit Mistelpräparaten unterstützt die Selbstregulation und Regeneration des Organismus. Wichtig ist, dass der Patient lernt, mit seiner Krankheit umzugehen und existentielle Angst zu überwinden. Dabei kann die Misteltherapie helfen.

Verschiedene Mistelpräparate
Von den etwa 1.300 Mistelarten wird in Europa nur Viscum album (weißbeerige Mistel) arzneilich verwendet. Es gibt zwei Hauptgruppen von Mistelpräparaten:

  1. Anthroposophische Präparate Diese Gesamtextrakte aus frischem Mistelkraut unterscheiden sich nach der Wirtspflanze:

    • Viscum album M vom Apfelbaum
    • Viscum album Q von der Eiche
    • Viscum album P von der Kiefer
    • Viscum album A von der Tanne Das Pflanzenmaterial besteht aus Stängeln, Blüten, Knospen und Beeren.

  2. Phytotherapeutische Mistelpräparate Diese standardisierten Präparate enthalten definierten Mistellektingehalt, der tumorzellhemmend und immunsteigernd wirkt.

Eine frühzeitige Misteltherapie in Kombination mit einer biologisch-ganzheitlichen Krebsbehandlung ist sinnvoll. Die Misteltherapie ergänzt die üblichen Krebstherapien und hat sich als nützlich erwiesen.

Kostenerstattung der Misteltherapie
Mistelpräparate sind nicht verschreibungspflichtig und können daher grundsätzlich nicht per Kassenrezept verordnet werden. In der palliativen Therapie können sie jedoch auf Kassenrezept erstattet werden. In der unterstützenden, adjuvanten Therapie ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich, muss aber beantragt werden.

Die Misteltherapie in der Praxis
Die Misteltherapie ist bei allen soliden Tumoren wirksam, sollte jedoch bei Hämoblastosen, Hirntumoren und Hirnmetastasen nur in Absprache mit dem Arzt angewendet werden. Die Therapie erfolgt subkutan und kann vom Patienten oder seinen Angehörigen durchgeführt werden. Eine intensive Misteltherapie ist nach der Diagnose einer Krebserkrankung besonders wichtig.

Spezielle Anwendungsformen
Infusionen, Injektionen in den Tumor oder in Hohlorgane sind noch nicht zugelassen, werden aber bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen eingesetzt.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen
Die Nebenwirkungen der Misteltherapie sind meist Ausdruck des immunstimulierenden Effektes. Erwünschte Lokalreaktionen und leichtes Fieber sind möglich. Bei akuten entzündlichen Erkrankungen ist die Therapie kontraindiziert.

Fazit
Die Misteltherapie ist eine gut verträgliche und nebenwirkungsarme Ergänzung zur ganzheitlichen Krebstherapie und hat sich in der bisherigen ärztlichen Erfahrung und klinischen Studien vielfach bestätigt.

Dr. Karner
Zentrum für ganzheitliche Medizin

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