Ausleitung und Entgiftung
die Basis jeder naturheilkundlichen Therapie
Wenn die ersten Sonnenstrahlen kommen, ist es Zeit für einen Frühjahrsputz. Viele Menschen wollen dabei nicht nur Haus und Garten auf Hochglanz bringen, sondern auch den eigenen Körper einmal richtig „durch putzen“. Fastenkuren und andere Maßnahmen zur Entschlackung und Entgiftung haben jetzt Hochsaison. Der Erfolg solcher Kuren hängt jedoch entscheidend davon ab, wie funktionstüchtig die Ausleitungsorgane des Körpers sind. Was nützen herausgelöste Schlackenstoffe, wenn sie nicht abtransportiert werden können! Um mit einer Entgiftungs- und Entschlackungskur zu beginnen, müssen deshalb Leber, Niere und Darm zur vermehrten Ausscheidung angeregt und der Lymphfluss verbessert werden.
 
Ausleitungsverfahren gehören zu den ältesten Behandlungsmethoden der Medizin. Bereits Hippokrates empfahl, eine schlechte Mischung der Körpersäfte durch ausleitende Maßnahmen wieder zu normalisieren und damit die Gesundheit zurückzugewinnen. In der heutigen Naturmedizin sind Ausleitung und Entgiftung oft der erste Schritt einer Behandlungsstrategie, da weitere naturheilkundliche Heilmethoden nur dann erfolgreich sind, wenn der Körper nicht durch Gift- und Schlackenstoffe reaktionsstarr geworden ist. Die Grundsubstanz- Schauplatz der Verschlackung.
 
Das hochvernetzte System der Grundregulation (Grundsystem nach Pischinger) stellt die funktionelle Einheit von Organzelle mit der sie umgebenden Grundsubstanz dar. Zur Grundsubstanz gehören die zellulären (Fibroblasten, Immunzellen) humoralen (Blut-, Lymph- und Gewebeflüssigkeit) und nervöse Komponenten – einschließlich der Gefäße und aller Regelmöglichkeiten. Obwohl es sich dabei makroskopisch „nur“ um ein Binde- und Stützgewebe handelt, reichen seine Aufgaben weit darüber hinaus. Nach Pischinger nimmt das Grundgewebe nicht nur Ernährungs-, Regenerations- und Transportaufgaben wahr, sondern wirkt auch als Mediator bei der Nervenübertragung und ist an der Regulation des Säure-Basen-Haushaltes beteiligt. Da es in enger Korrelation mit dem Immunsystem steht, spielt es außerdem bei Abwehr- und Entzündungsprozessen eine entscheidende Rolle. Die extrazelluläre Grundsubstanz ist somit das Medium, in dem sich alle Veränderungen des Körpers widerspiegeln. Morphologisch besteht sie aus einem Maschenwerk von hochpolymeren Zucker-Proteinkomplexen (Proteoglykanen), die Speicherorgane für Nährstoffe und Wasser sind. Gleichzeitig dienen diese Strukturen auch als Auffanglager für körpereigene Stoffwechselschlacken und körperfremde Toxine. In unserer heutigen Zeit, in der nicht nur zahlreiche Giftstoffe, sondern auch ein Überangebot an säuernden Nährstoffen zum täglichen Leben gehören, stößt die Kapazität der Grundsubstanz an ihre Grenzen. Die aufgenommenen Schadstoffe werden nicht restlos ausgeschieden, sondern in Binde- und Fettgewebe, Haaren und Knochen gelagert.

Die Folgen können gravierende Störungen des Zell und Organstoffwechsels sowie der Immunabwehr sein. Je nach Disposition, Lebensweise und zugeführten Noxen treten dadurch sehr unterschiedliche Beschwerdebilder auf. Sie reichen von allergischen Reaktionen, Hautirritationen, gehäuften Infekten oder Magen-Darm-Störungen bis hin zu rheumatischen Erkrankungen. Fast alle Patienten berichten, dass ihnen der Schwung fehlt, sie sich müde, unkonzentriert und depressiv gestimmt fühlen. Maßnahmen zur Entschlackung und Entgiftung
 
Maßnahmen zur Entschlackung und Entgiftung werden am sinnvollsten individuell ausgesucht, je nach Beschwerden. Klassische Entgiftungsmethoden sind Heilfasten, Kräutersaftkuren, Aderlass, Schröpfen. Heute werden zur Entgiftung vor allem Darmreinigung, Leberentgiftung, Nierenausleitung und Stoffwechselkuren eingesetzt. Als naturheilkundliche Intensivtherapie wird die parenterale Entgiftung über biologische Infusionen verwendet. Diese Methode wirkt besonders schnell und nachhaltig und wird meist nach vorheriger Diagnostik von Organschwächen zur intensivierten Entgiftung und Wiederherstellung der Organfunktion genutzt. Eine besondere Entgiftungsform stellt die Schwermetallentgiftung dar. Dabei werden Schwermetalle gebunden und über eine Stoffwechselkur ausgeschieden, wie z.B. bei der Amalgamausleitung.