Statine können das Risiko für Hirnblutungen erhöhen
Cholesterin
Die Hauptursachen für kardiovaskuläre Erkrankungen
1. Arteriosklerose:
Arteriosklerose ist die Hauptursache vieler Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie beginnt mit einer Schädigung der Gefäßwände, oft durch Bluthochdruck, Entzündungen, hohe LDL-Cholesterinwerte oder toxische Substanzen wie Zigarettenrauch. Diese Schäden fördern die Ansammlung von Plaque, bestehend aus Fett, Cholesterin, Calcium und anderen Stoffen, die die Arterien verengen.
2. Entzündungen:
Chronische systemische Entzündungen spielen eine zentrale Rolle in der Entstehung von Arteriosklerose. Entzündungsmarker wie C-reaktives Protein (CRP) sind stark mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert. Die Reduktion von Entzündungen ist ein Schlüssel zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.
3. Dyslipidämie:
Ungleichgewichte in den Blutfettwerten, insbesondere hohe LDL-Cholesterin- und Triglyceridspiegel sowie niedrige HDL-Werte, tragen zur Plaquebildung bei. Nach neuesten Erkenntnissen ist weniger die Cholesterinmenge das Problem, sondern mehr die Partikelgröße und -anzahl von LDL.
4. Hypertonie:
Bluthochdruck belastet die Gefäße und erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz. Daher ist die Kontrolle des Blutdrucks eine der effektivsten Strategien zur Verringerung des kardiovaskulären Risikos.
5. Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes:
Insulinresistenz ist ein zentraler Mechanismus, der dem metabolischen Syndrom vorausgeht und nicht nur als Risikofaktor Diabetes verursacht, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt. Insulinresistenz fördert Entzündungen, erhöht die Blutfettwerte und verstärkt die Plaquebildung.
Risikobewertung: Mehr als nur Cholesterin
Wir kritisieren die traditionellen Methoden zur Bewertung des kardiovaskulären Risikos, insbesondere den Fokus allein auf den Gesamtcholesterinwert zu setzen. Dieser Wert allein stellt keine ausreichende Grundlage für eine präzise Risikoanalyse dar. Stattdessen plädieren wir dafür eine viel umfassendere Fettanalyse durchzuführen, die mehrere Faktoren berücksichtigt:
1. ApoB ist ein Protein, das an LDL- und anderen lipoproteinhaltigen Partikeln haftet. Es ist ein besserer Indikator für das kardiovaskuläre Risiko als das Gesamtcholesterin.
2. LDL-Partikelzahl und -Größe:
Kleine, dichte LDL-Partikel sind gefährlicher als große, da sie leichter in die Gefäßwände eindringen und Entzündungen auslösen können.
3. Koronarkalkscore (CAC):
Der Koronarkalkscore misst die Menge an verkalkten Plaques in den Koronararterien und liefert wertvolle Informationen über das tatsächliche Risiko eines Herzinfarkts.
4. Entzündungsmarker:
Wir empfiehlen auch die regelmäßige Messung von hs-CRP, IL-6 und anderen Entzündungsmarkern, um das systemische Entzündungsniveau zu bewerten.
Prävention: Was können wir tun?
Präventive Maßnahmen schon in jungen Lebensjahren verringern nicht nur das Risiko für CVD, sondern steigern auch die Lebensqualität und die Anzahl an gesunden Lebensjahren.
Ernährung:
1. Reduktion von raffinierten Kohlenhydraten und Zucker:
Eine kohlenhydratarme Ernährung reduziert Insulinspitzen und Entzündungen, was das Risiko für Arteriosklerose senkt.
2. Gesunde Fette:
Wir empfehlen gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und ungesättigte Fettsäuren aus Olivenöl, Avocados und Nüssen in die Ernährung einzubauen, da diese entzündungshemmend wirken.
3. Mediterrane Ernährung:
Die mediterrane Ernährung hat sich in Studien als eine der effektivsten Ernährungsweisen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erwiesen. Sie ist reich an Gemüse, Olivenöl, Fisch und Vollkornprodukten.
Körperliche Aktivität:
Regelmäßige Bewegung verbessert die kardiovaskuläre Fitness, senkt den Blutdruck und erhöht das “gute” HDL-Cholesterin. Besondere Bedeutung kommt dabei sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining zu.
Stressmanagement:
Chronischer Stress erhöht den Blutdruck und fördert Entzündungen. Techniken wie Meditation, Yoga und Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren und die Herzgesundheit zu fördern.
Schlaf:
Schlechter Schlaf ist ein unterschätzter Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Wichtigkeit von ausreichend und qualitativ hochwertigem Schlaf wird stark unterschätzt.
Gewichtskontrolle:
Übergewicht, insbesondere viszerales Fett, ist stark mit kardiovaskulären Risiken assoziiert. Gewichtsreduktion verbessert fast alle kardiovaskulären Risikofaktoren.
Therapeutische Ansätze
Für Personen mit hohem kardiovaskulärem Risiko oder bereits bestehenden Erkrankungen empfiehlt sich eine Kombination aus Lebensstiländerungen und, wenn nötig, medikamentösen Therapien:
1. Statine:
Statine senken das LDL-Cholesterin und haben entzündungshemmende Eigenschaften. Ihr Einsatz ist bei Hochrisikopatienten sinnvoll.
2. PCSK9-Inhibitoren:
Diese Medikamente senken die LDL-Cholesterinwerte noch effektiver als Statine und sind besonders für Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie geeignet.
3. ACE-Hemmer und Betablocker:
Diese Medikamente senken den Blutdruck und schützen das Herz vor Schäden.
4. Aspirin:
Bei kardiovaskulär vorgeschädigten Gefässen kann niedrig dosiertes Aspirin helfen, die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern.
Kardiovaskuläre Erkrankungen und Langlebigkeit
Ein ganzheitlicher Ansatz, der Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und medizinische Interventionen kombiniert, ist die beste Strategie, um sowohl die Lebensdauer zu verlängern als auch die Jahre mit guter Gesundheit zu maximieren.
Zusammenfassung: Ein personalisierter Ansatz für Herzgesundheit
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