Tipps für akute Infekte
Merkblatt für die naturgemäße Allgemeinbehandlung von akuten Infekten („Grippe“)
Akute Infekte der oberen Luftwege, begleitet von Symptomen wie plötzlichem Fieber, Halsweh, Schnupfen, Husten und Auswurf, sind natürliche Prozesse. Ihre Erreger, Viren, sind kleine, unbelebte Organismen im Gegensatz zu größeren, lebenden Bakterien und kommen überall vor. Im Umgang mit ihnen lernt das körpereigene Abwehrsystem dazu, wird stärker und kann zukünftige Infektionen besser bekämpfen – vorausgesetzt, die Krankheitszeichen werden nicht unterdrückt, sondern als Teil der Abwehr unterstützt.
Die wirksamste Abwehrreaktion ist das Fieber: Viren vermehren sich am besten bei einer normalen Körpertemperatur von 36° bis 37° Celsius; ab 39° wird ihre Vermehrung gehemmt. Daher fördert man die Krankheit, wenn man das Fieber durch fiebersenkende Mittel unterdrückt, anstatt es zu kurieren. Nur bei sehr hohem Fieber mit Benommenheit, Verwirrung oder starken Kopfschmerzen ist es angebracht, die Temperatur behutsam zu senken. Hals- oder Wadenwickel können dabei helfen.
Für einen Halswickel wird ein Tuch in kaltes Wasser getaucht und fest um den Hals gewickelt, darüber kommt ein dickeres Tuch. Der Wickel bleibt solange, bis er warm oder trocken wird. Beim Wadenwickel umwickelt man die Waden mit Tüchern, die wiederholt in kaltes Wasser getaucht werden; ein Handtuch darunter einschlagen. Diese Maßnahmen fördern die Durchblutung und damit die Wärmeabfuhr. Anschließend kühl abwaschen! Kalte Wickel nur anwenden, wenn Körper, Hände und Füße warm sind!
Wenn bei einer Grippe die Fieberreaktion ausbleibt oder sich ein Infekt schleppend hinzieht, muss die Abwehr durch äußere Wärmezufuhr angeregt werden. Hierzu eignet sich ein ansteigendes Bad: In eine mit handwarmem Wasser gefüllte Badewanne legen und langsam heißes Wasser hinzufügen. Dabei einen heißen Tee oder Zitronensaft trinken. Nach etwa 15 Minuten sofort ins Bett und warm zudecken, eine Stunde lang schwitzen. Anschließend den ganzen Körper kühl abwaschen.
Damit sich der Körper voll auf die Infektabwehr konzentrieren kann, benötigt er Entlastung:
– Bettruhe
– Sparsame Nahrungsaufnahme oder besser ein kurzes Fasten für ein bis zwei Tage mit Säften und Tees, aber ohne feste Nahrung. Niemals einen Kranken zum Essen zwingen!
– Ausreichend Flüssigkeitszufuhr, da der Körper durch das Fieber viel Flüssigkeit verliert, die er zur Ausscheidung von Giftstoffen benötigt.
– Frische Luft (Zimmerluft anfeuchten, besonders in der Heizperiode: nasse Tücher auf die Heizung legen).
– Darmentleerung durch Einlauf oder Einnahme von Rizinusöl oder 1 Teelöffel Bittersalz in Wasser aufgelöst.
Schnupfen und Husten mit Auswurf helfen dem Körper, Krankheitserreger auszuscheiden. Diese Symptome sollten nicht unterdrückt, sondern unterstützt und erleichtert werden:
– Flüssigkeitszufuhr (Tees, Zitronensaft etc.), um den Schleim zu verdünnen.
– Inhalation mit Salzwasser zweimal täglich: Ein Teelöffel Kochsalz oder Emser Salz in einem Liter Wasser erwärmen und dann inhalieren (z.B. über einem Topf mit einem Papierbeutel).
Bei Halsschmerzen ist Gurgeln mit Salbeitee empfehlenswert (Blätter 10 Minuten sprudelnd kochen).
Weitere Tipps zur Stärkung der Abwehr:
– Ingwertee aus frischer Wurzel wirkt wärmend (10 Minuten kochen lassen).
– Knoblauch hat eine antibiotische Wirkung.
– Kleinkinder können zur Fiebersenkung gebadet werden, indem das Wasser 1° kälter als ihre Körpertemperatur erwärmt wird und langsam kaltes Wasser nachfließt, bis 30° erreicht sind.
– Echinacin kann zu Beginn als Stoßbehandlung hilfreich sein, sollte aber nicht dauerhaft eingenommen werden.
Neben diesen allgemeinen Maßnahmen können ärztlicherseits zusätzliche spezifische Behandlungen empfohlen werden. Wenn sich der Zustand nach 3-5 Tagen nicht verbessert oder Komplikationen auftreten, sollte ein Arzt/eine Ärztin konsultiert werden. Wir wünschen Ihnen gute Besserung!
Ihr Praxisteam Dr. Karner.
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Dr. Karner
Zentrum für ganzheitliche Medizin
Salzstraße 20
D-79098 Freiburg
In dieser Zeit übernimmt die Vertretung: Praxis Dr. med. Sabina Renner
FÄ Allgemeinmedizin
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Tel.: 0761 – 357 65
Am Wochenende und an Feiertagen wenden Sie sich bitte an den ärztlichen Notfalldienst unter der Tel. Nr.: 116 117.