Entgiftung bei Infektionskrankheiten

Oberster Grundsatz: Sofort Handeln!

Als Vorbereitung im Bett doppelt Leintücher einlegen, damit nach der Schwitzkur die nassen herausgezogen werden können. Mit einem körpertemperierten Einlauf aus Kamillenaufguss (oder Wasser mit Kamillosan) wird der Darm entgiftet. Am klaglosesten läuft das Wasser in den Darm, wenn der Patient auf der linken Seite liegt. Treten Beschwerden durch eine Verstopfung auf, sollte man den Hahn eine Zeitlang zudrehen, damit sich das Wasser verteilen kann. Achtung: Bei akuten Erscheinungen wie Blinddarmentzündungen und ähnlichem dürfen Einläufe nur mit Erlaubnis des Arztes durchgeführt werden.

Körpererwärmung

Die Körpererwärmung beginnt am besten mit einem in zwanzig Minuten von 36 auf 39 Grad Celsius ansteigenden Fußbad. Nebenbei ist ein Schwitztee aus Lindenblüten, Holunderblüten und Wiesengeißbart zu gleichen Teilen zu trinken. Dann beginnen die Serienwaschungen im Bett (immer dort!). Nach fünf bis sechs Waschungen in zwanzigminütigem Abstand (bei hitzigem Fieber nur zehn Minuten Pause und mehr Waschungen!) den Patienten eine Stunde weiterschwitzen lassen. Dies mit einer lauwarmen Waschung abschließen und den Pyjama anziehen. Der Patient schwitzt weiter, bis alle Krankheitsstoffe ausgeschieden sind. Die Wäsche muss deshalb von Zeit zu Zeit gewechselt werden. Es ist gut, die Waschungen stündlich fortzusetzen, bevor das Fieber wieder zu steigen beginnt. Weitere Einläufe sind ebenfalls wichtig!

Wenn ein Patient nicht zum Schwitzen kommt, sind drei bis vier weitere Waschungen durchzuführen. Reicht dies nicht, lässt man ihn schlafen. Tritt auch während des Schlafens noch kein Schwitzen ein, kann er während des Tiefschlafes gewaschen werden. Dann tritt mit größter Wahrscheinlichkeit der Schweiß nach ein bis zwei Waschungen aus. Nach einigen Stunden beginnen sich riesige Mengen Schleim zu lösen, der Organismus führt seine Reinigung durch.

Vorgang der Waschung

Es ist eine Waschung ohne Abtrocknen. Durch die entstehende Dunstwärme öffnen sich die Poren und der Schweiß bricht aus. Man verwendet kaltes Wasser, bei Patienten, die zu Krämpfen neigen, kann man lauwarmes Wasser mit einem Schuss Essig nehmen (bei Masern Salz). Die Waschung beginnt beim rechten Fuß: außen hinauf, innen wieder hinunter waschen; linker Fuß, rechter Arm, linker Arm; den Rücken mit den Seiten auf und abwaschen, Brust und Bauch. Das gewaschene Körperteil gleich wieder unter die Decke geben. Die Waschung ist nicht hastig, aber flott durchzuführen. Der Patient muss hinterher gut zugedeckt werden, besonders an den Schultern.

Die Ernährung ist karg in dieser Zeit: erst Teefasten, später können Äpfel und Karotten roh oder gekocht gegeben werden. Nicht zu früh wieder mit der vollen Ernährung beginnen! So kann sich der Organismus reinigen.